Keine Zeit

Published on September 1, 2025 at 9:42 PM

Dies soll mein erster offizieller Blog/ Eintrag werden. Bei so vielen unendlichen Themen, die uns heutzutage beschäftigen und am Nachdenken halten, von brisant über heikel, brennend, explodierend, widme ich mich hier einem allgemeinen und eher neutralem Thema, Die  ZEIT.

 

Wir befinden uns im 21. Jahrhundert, um genau zu sein 2025, das Thema Zeit ist doch etwas was uns alle beschäftigt und jeder eher ein persönliches Empfinden haben sollte, Zeit ist etwas subjektives. Jedem stehen 24 Stunden am Tag zur Verfügung, wie er diese verbringt, womit sie sich in der gegebenen Zeit beschäftigt, wie man diese ausfüllt, bleibt einem persönlich überlassen, so sollte es sein. Ich zähle im Jahr 2025 Siebenundvierzig Jahre und erinnere, dass ich nicht schnell genug 18 werden konnte, die Zeit bis zur Volljährigkeit schien sich gnadenlos hinzuziehen. Ebenso erinnere ich mich, dass es schon immer hieß, dass die Zeit im Alter schneller vergeht. Ist das rasante vorbeiziehen nun ein persönliches oder allgemeines Phänomen? Ich frage nach.

 

In meinem Bekanntenkreis scheinen alle, oder viele, gleichermaßen betroffen zu sein. Während man früher spontan und sorgenfrei jederzeit einen Kaffee mit Freunden einschieben konnte, oder einfach nur auf einen Plausch stoppte, scheint es vielen heute eher belastend zu sein, eine Umorganisierung erforderlich, schließlich muss noch Abendbrot zubereitet werden, Wäsche abgeholt oder was auch immer noch auf der To-Do-Liste steht.

 

Wer von den Deutschsprachigen erinnert sich noch an den Film „Momo“ oder besser noch, wer erinnert sich noch an den Film oder Roman, der laut Google in 46 Sprachen übersetzt wurde

Laut Wikipedia (Momo (Roman) – Wikipedia) ist der Untertitel ebenso aussagekräftig Die seltsame Geschichte von den Zeit-Dieben und von dem Kind, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte oder auf Englisch: Momo Or the Curious Story About the Time Thieves and the Child Who Returned the People's Stolen Time.

 

Heute schaue ich nochmal hin, beziehungsweise führte mich meine Empfindung zu der Erinnerung an den Film und anhand dieser, als Orientungshilfe, versuche ich unser heutiges Zeitempfinden zu untersuchen, mit der Bitte/ Wunsch um Beteiligung, kommentiert doch gerne, ob ihr (liebe Leser) ein ähnliches Empfinden habt oder ob es doch eher ein subjektives Phänomen ist.

 

Als Einleitung/ Inhaltsangabe, liest sich auf Wikipedia im Zweiten Teil folgendes:

Eines Tages tauchen die grauen Herren auf. Die glatzköpfigen Agenten der „Zeitsparkasse“ sind von Kopf bis Fuß aschgrau angezogen und rauchen stets aschgraue Zigarren. Sie versuchen, die Menschen dazu zu bringen, Zeit zu sparen, um sie angeblich für später sicher und verzinst aufzubewahren. In Wahrheit jedoch werden die Menschen um ihre Zeit betrogen. Während sie versuchen, Zeit zu sparen, vergessen sie, im Jetzt zu leben und das Schöne im Leben zu genießen.

 

Das Buch wurde 1973 von Michael Ende geschrieben/ veröffentlicht, heute zählen wir 50 Jahre später, gerne gehe ich aber noch weiter in die Zeitgeschichte zurück.

 

Mein Punkt ist folgender:

Wir leben auf eine Art, in der technologisch fortgeschrittensten Zeit, wie uns verkauft wird. In westlichen Ländern fehlt es wohl keinem an einer Waschmaschine, einem Staubsauger, einem Auto, einem Computer, Handy, Föhn,... Gartenbesitzer haben einen Rasenmäher, Industrielle viele Machinen für Druck-, Stanz oder sonstige Arbeiten. Was machen wir mit unserer Zeit.

 

Bezug zu Damals und Heute:

Wenn ich mich nun in die Lage einer Frau des 12. Jahrhunderts versetze, so werde ich höchstwahrscheinlich feststellen, dass es keine Waschmaschine gab, und ich mit Händen und größerem Zeitaufwand die Wäsche reinigen musste. Autos gab es eher auch nicht zu der Zeit, man nahm das Pferd, den Esel oder seine beiden Füße.

 

Worauf ich hinaus will ist folgendes, ich glaube, dass man in früheren Zeiten entspannter gelebt hat oder die Zeit mehr genossen hat. Ja, Aufgaben wurden erledigt, dennoch und trotz aller damaligen Strapazen und Sorgen hat man nicht einen Termin nach dem anderen hinterhergejagt.

 

Die Waschmaschine, welch Erleichterung für jede Hausfrau, der Staubsauger schon großartig, der Saugroboter sollte dies noch toppen, nun kann die Hausfrau, während der Roboter die Wohnung durchsaugt das Geschirr spülen, falls keine Maschine vorhanden, oder ein Buch lesen oder auch Leibesübungen nachgehen. Das Handy für viele fast gar nicht mehr wegzudenken, man braucht keine Postkarte oder Brief mehr zu schreiben, dessen Lieferung bis zu einer Woche dauern konnte, nein, von E-Mail bis zu Textnachrichten Apps, gelingt die Übertragung binnen Sekunden, nahezu simultan. Früher hat man wahrscheinlich mit 5 Mann im Garten gearbeitet, um den Rasen innerhalb eines Tages zu mähen, heute schafft man es an einem Tag. Um Socken zu stopfen oder Kleidung zu nähen alles per Hand mit Zeitaufwand, die Maschinen erledigen es oft schneller und präziser, weniger Kraftaufwand, Geschick braucht man schon oder Übung. Selbst das Kochen wird einem heut dank Thermomix und weiterer Erfindungen erleichtert, ob das Gemüse püriert, geschnibbelt oder anders zubereitet wird, während früher alles von Hand erledigt, unterstützen uns heute Geräte, der Thermomix kann teils eigene Gerichte zubereiten, man muss nur einmal alles befüllen, auf den Timer achten und fertig. Früher hat man bis zu Entwicklungen von Fotos bis zu einer Woche gedauert, heute erhalten wir alles in Sekunden digital, für Ausdrucke 1-2 Tage. Ebenso ähnlich verhält es sich auch im Musik und Film Business, also ein Hoch auf die Technik, die jedermann involviert und ermutigt, erleichtert. Jeder der heutzutage solch ein Handwerk erlernen möchte kann es trotz Defizite oder geschlechtliche Unterschiede, dank der Technik muss man sich oft nur ein paar Klicks und Funktionen aneignen, ausprobieren, Geschick und Gefühl verfeinern und es kann losgehen, das finde ich wahrlich toll.

 

 

Der Punkt ist der, mit allen Erfindungen, die uns das Leben erleichtern sollten, um unsere wertvolle Zeit mit den Liebsten oder für eigene Muse zu verbringen, wir doch mehr und mehr der Zeit hinterherjagen. Die meisten Menschen nehme ich gestresst wahr, hier noch eine Nachricht verschicken, da noch einkaufen, kochen, behördliches erledigen, Arzttermine,.. was also läuft quer, verkehrt? Haben wir die Möglichkeit die Zeitwahrnehmung zu beeinflussen? Oder liegt die Wahrnehmung sogar bei uns selbst? Wieviel hat das System damit zu tun, hat es überhaupt damit etwas zu tun? Oder was lässt die Zeit rasen? Kann die Zeit manipuliert werden? Digital schon

eher, aber eine einfache Uhr mit Zeiger und Batterie oder Tag und Nacht lässt sich doch auch nicht so einfach manipulieren oder irre ich?

 

Manchmal habe ich auch das Gefühl bei einem weltweiten Wettrennen dabei zu sein, wer stehen bleibt, bleibt stehen. Konditioniert immer in Bewegung zu sein, nicht in Frage zu stellen, denn alles hält auf. Jeder möchte der Erste sein, den schicksten Wagen haben, die Neueste Handtasche, den aktuellsten Film, den nächsten Trend nicht verpassen und die ganze Welt oder sein persönlicher Kreis sollte schnellstmöglich informiert werden.

 

„Wir sind unseren eigenen Schicksals Herr“, so ähnlich sehe ich es auch, wir müssen das alles nicht mitmachen, doch andererseits, wenn man in politischen Regierungskomplexen eingebettet ist, ist es eben auch nicht so einfach sich zu befreien oder loszulösen, insbesondere, wenn man noch keine Alternative gefunden hat. Ist es nicht so, dass man schon im Kindergarten beginnt WhatsApp Gruppen zu gründen, Schule, Arbeit usw., denn der unleugbare Vorteil ist doch, dass man Informationen binnen Sekunden übertragen kann, sei es, dass es zu Terminverschiebungen gekommen ist, jemand absagt und einspringen muss oder bitte auch an Regenklamotten gedacht wird, die Palette ist breit.

 

Die Regierung trägt natürlich keine direkte Schuld, es geht auch nicht um Schuld per se, eher um die Komplexität. Gibt die Politik nicht gewisse Rahmenbedingungen vor? Ob es nun Kindergarten, Schule, Gesundheitswesen, Versicherungs-, Bankwesen,... etc. ist. Ja, jede Institution hat gewissen und eigenen Gestaltungsfreiraum, doch zur Sicherung oder zum Schutz des Bürgers, dient die Politik doch dazu gewisse Rahmenbedingungen/ Spielregeln festzulegen, um vor Ausartung zu wahren oder wirrem Chaos zu schützen. Dafür gibt es Dokumente, Antragsformulare, Regeln, Gesetze und vieles weiteres.

 

Nun frag ich nach:  Liebe Regierung, liebe Politiker, Wer sind diese „Grauen Männer“ von denen Michael Ende sprach? Wer hat uns unserer Zeit bestohlen? Es kann doch nicht sein, dass mit all dem technischen Fortschritt, uns weniger Zeit bleibt als zuvor. Was können wir tun?

 

Früher hat man sich hauptsächlich Sorgen um das Leben/ Überleben gemacht, heute macht man sich behördliche Sorgen, politische, wirtschaftliche, medizinische, wissenschaftliche Sorgen,... Gibt es eine Möglichkeit das Leben im 21. Jahrhundert zu vereinfachen und damit die Zeit im gewissen Masse gesünder vergehen zu lassen? Mein Leben, Meine Zeit, will mich nicht mit Nichtigkeiten noch Paradoxitäten rumschlagen, dafür bin ich nicht bereit oder zu gescheit.